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Hun­der­te Kin­der­be­treu­ungs­plät­ze fehlen

In Süd­ti­rol herrscht ein aku­ter Man­gel an Klein­kind­be­treu­ungs­plät­zen. Allein in den Städ­ten Bozen, Meran, Bru­neck und Bri­xen ste­hen der­zeit rund 700 Kin­der auf den War­te­lis­ten. Die­se alar­mie­ren­de Situa­ti­on ver­deut­licht einen drin­gen­den Hand­lungs­be­darf, um Fami­li­en und ins­be­son­de­re Müt­ter zu unterstützen.

Immer wie­der habe ich in den letz­ten Jah­ren auf die Not­wen­dig­keit eines umfas­sen­den Aus­baus der Betreu­ungs­plät­ze auf­merk­sam gemacht, die aktu­el­le Lage ist inak­zep­ta­bel. Dabei kri­ti­sie­re ich nicht nur den aku­ten Platz­man­gel, son­dern auch die man­geln­de Trans­pa­renz bezüg­lich der genau­en Bedarfs­zah­len. Die­se Unsi­cher­heit erschwert es, ange­mes­se­ne Lösun­gen zu fin­den und den tat­säch­li­chen Bedarf zu ermitteln.

Die Her­aus­for­de­run­gen gehen jedoch über die rein quan­ti­ta­ti­ve Aus­stat­tung der Betreu­ungs­ein­rich­tun­gen hin­aus. Es geht auch um die Qua­li­tät und Zugäng­lich­keit die­ser Ein­rich­tun­gen. Der Gleich­stel­lungs­ak­ti­ons­plan und der Lan­des­so­zi­al­plan zie­len dar­auf ab, die Erwerbs­tä­tig­keit von Frau­en zu för­dern, indem sie bedarfs­ge­rech­te Bil­dungs- und Betreu­ungs­diens­te sicher­stel­len. Doch ohne aus­rei­chen­de Betreu­ungs­plät­ze bleibt die­ses Ziel unerreichbar.

Die Ant­wor­ten der Gemein­den zei­gen unter­schied­li­che Ansät­ze zur Bewäl­ti­gung der Situa­ti­on. Wäh­rend Bozen und Bru­neck bereits einen ver­gleichs­wei­se hohen Ver­sor­gungs­grad haben, sind wei­te­re Maß­nah­men erfor­der­lich, um den Bedarf zu decken. Meran setzt auf eine Erhö­hung des Per­so­nals, um die Kapa­zi­tät der vor­han­de­nen Ein­rich­tun­gen zu stei­gern, wäh­rend Bri­xen aktiv neue Betreu­ungs­plät­ze schafft.

Trotz die­ser Bemü­hun­gen bleibt die Lage besorg­nis­er­re­gend. Es ist uner­läss­lich, dass alle Ebe­nen sei es Land als auch Gemein­den zusam­men­ar­bei­ten, um eine nach­hal­ti­ge Lösung zu fin­den. Die Bedürf­nis­se von Fami­li­en und ins­be­son­de­re von berufs­tä­ti­gen Müt­tern müs­sen an ers­ter Stel­le ste­hen. Nur durch eine kon­zer­tier­te Anstren­gung aller Betei­lig­ten kann Süd­ti­rol sicher­stel­len, dass kein Kind auf­grund man­geln­der Betreu­ungs­mög­lich­kei­ten im Regen ste­hen bleibt.

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