05.15._Rieder Ploner (WERTH)

Kin­der­be­treu­ung: War­ten auf Rom oder gibt es einen Plan B für Südtirol?

In Sachen Kin­der­be­treu­ung war­tet die Lan­des­re­gie­rung auf Anwei­sung aus Rom. Das Team K stellt die Fra­ge, ob Süd­ti­rol bereit ist, wenn das Ja zum Öff­nen aus Rom kommt.  Was pas­siert, wenn Rom wei­ter­hin auf der  Schlie­ßung der Betreu­ungs- und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen beharrt, geht Süd­ti­rol dann einen eige­nen Weg? 

Der Pres­se ist zu ent­neh­men, dass sich die Lan­des­re­gie­rung inten­siv mit dem The­ma Kin­der­be­treu­ung befasst, auch auf Druck ver­schie­dens­ter Inter­es­sen­grup­pen hin. 

“Wir sind etwas ver­wun­dert dar­über, dass offen­sicht­lich nur für Klein­kin­der an eine sofor­ti­ge Betreu­ung gedacht wird und bei der Grup­pe der 3–14jährigen anschei­nend auf den Som­mer gewar­tet wird. Wann soll die Som­mer­be­treu­ung über­haupt star­ten? Mit Schu­len­de? Ende Juni? Und wenn es kein OK aus Rom gibt, was dann?”, fragt Maria Eli­sa­beth Rie­der.

Kin­der­gar­ten- und Schul­kin­der sind vor­aus­sicht­lich bis zum Ende der didak­ti­schen Tätig­kei­ten mit Fern­un­ter­richt beschäf­tigt. Trotz­dem müs­sen vie­le Eltern wie­der arbei­ten und müs­sen ent­we­der War­te­stän­de in Anspruch neh­men oder gar kün­di­gen, um ihre Kin­der zu Hau­se zu betreu­en. Eltern sind kei­ne Bil­dungs-Fach­kräf­te und der Fern­un­ter­richt ist für sie eine gro­ße Belas­tung und Her­aus­for­de­rung. Für die nächs­ten sechs Wochen braucht es daher eine Lösung, die den Fern­un­ter­richt auch in Fremd­be­treu­ung ermög­licht.  Sobald die Klein­kind­be­treu­ung star­ten kann, muss auch für die 3–14jährigen eine Lösung gefun­den werden. 

“Deutsch­land hat es uns vor­ge­macht: Klein­grup­pen wer­den in Schu­len betreut und gehen auch dort ihrem Fern­un­ter­richt nach”, erklärt Alex Plo­ner, “Die leer­ste­hen­den Struk­tu­ren, die alle not­wen­di­gen IT-Vor­rich­tun­gen haben, kön­nen somit für die Betreu­ung genutzt wer­den. Auch Betreu­ungs­per­so­nal, das nicht im Fern­un­ter­richt tätig ist, kann sicher­lich gefun­den werden.”

Den Fami­li­en bren­nen auch ande­re Fra­gen unter den Nägeln, die bis­her nicht beant­wor­tet wer­den:  Wel­che Betreu­ungs­an­ge­bo­te fin­den im Som­mer statt? Gibt es Betreu­ung für alle oder nur für Kin­der berufs­tä­ti­ger Eltern? Was pas­siert mit bereits gebuch­ten Angeboten?

“Es ist uns durch­aus bewusst, dass die Ent­schei­dun­gen über die Rah­men­be­din­gun­gen in Rom getrof­fen wer­den, aber wir müs­sen den Eltern jetzt klar sagen, was geplant wird und mit wel­chen Ange­bo­ten sie rech­nen kön­nen. Nach­dem geklärt ist wel­che Ange­bo­te es im Som­mer geben kann, ist ein Erhe­bung not­wen­dig, wie vie­le Kin­der die Betreu­ung in Anspruch neh­men. Dann sind wir start­klar, sobald grü­nes Licht aus Rom kommt. Was machen wir aber, wenn kein grü­nes Licht aus Rom kommt? Gibt es einen Plan B oder müs­sen sich Eltern bis zum Schul­be­ginn allei­ne orga­ni­sie­ren?”, schlie­ßen Rie­der und Plo­ner ab.

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