06.29._Pressekonferenz

Man ist nie zu alt für die digi­ta­le Welt

Wie kann Senio­rin­nen und Senio­ren der Zugang zur digi­ta­len Welt und digi­ta­len Diens­ten ver­ein­facht wer­den? Das Team K hat dazu eini­ge Ideen und Lösungs­an­sät­ze.

Die Digi­ta­li­sie­rung vie­ler Diens­te, auch der öffent­li­chen Ver­wal­tung, stellt vor allem Senio­rin­nen und Senio­ren vor gro­ße Her­aus­for­de­rung. Die Akti­vie­rung des SPID, die INPS und der Süd­ti­rol Pass sind nur drei Bei­spie­le der Digi­ta­li­sie­rung, ganz zu Schwei­gen von der Viel­zahl der Ansu­chen, die auf tele­ma­ti­schen Wege gestellt wer­den. Patro­na­te ste­hen immer zur Ver­fü­gung und hel­fen Per­so­nen, die kei­nen Inter­net­zu­gang haben und Hil­fe benö­ti­gen. Wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie war das aber nicht mög­lich. “Plötz­lich, von einem Tag auf den ande­ren, funk­tio­nier­te die Welt nur mehr digi­tal. Wer kein „Inter­naut“ ist, bekam Infor­ma­tio­nen nur mehr aus Radio und Fern­se­hen. Ein­fa­che Ämter­gän­ge waren nicht mehr mög­lich – per E‑Mail war die Devi­se”, erklärt Maria Eli­sa­beth Rieder.

Die Kri­se ver­deut­lich­te die Not­wen­dig­keit, vor allem den Senio­rin­nen und Senio­ren Zugang zur digi­ta­len Welt zu ermög­li­chen, den sie auch selb­stän­dig orga­ni­sie­ren und leben kön­nen. Das Team K hat die­se Pro­ble­ma­tik auf­ge­grif­fen und einen umfang­rei­chen Beschluss­an­trag mit Maß­nah­men zur Digi­ta­li­sie­rung von Senio­rin­nen und Senio­ren ein­ge­reicht. “Wir for­dern eine digi­ta­le Inklu­si­on, beson­de­res Augen­merk auf Senio­rin­nen und Senio­ren bei der Digi­ta­li­sie­rung von Diens­ten, Anlauf­stel­len und infor­mel­le Treffs, sowie Bei­trags­mo­del­le und Infor­ma­ti­ons­bro­schü­ren, fasst Maria Eli­sa­beth Rie­der zusammen.

Senio­ren haben meist kein Inter­es­se dar­an, grund­sätz­lich zu ler­nen wie man mit Pro­gram­men umgeht, aber gro­ßes Inter­es­se zu ler­nen, wel­che Knöp­fe sie drü­cken müs­sen, um ihre Enkel anzu­ru­fen oder eine E‑Mail zu ver­schi­cken. Gleich­zei­tig haben Senio­rin­nen und Senio­ren aber mehr Scheu, ihre Daten preis­zu­ge­ben und sind sehr sen­si­bel für Sicher­heit und Daten­schutz. So nut­zen Senio­rin­nen und Senio­ren zwar ger­ne digi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on, scheu­en aber vor Online-Ban­king oder ‑Shop­ping zurück. Es ist not­wen­dig, Infor­ma­tio­nen zugäng­lich und sprach­lich ver­ständ­lich zu gestal­ten. “Es reicht nicht, Senio­ren ein­mal in der Nut­zung des Inter­nets zu schu­len und sie dann in einer sich ste­tig wan­deln­den digi­ta­len Welt allein zu las­sen. Sie brau­chen kon­ti­nu­ier­li­che Anlauf­stel­len für Bera­tung und Hil­fe. Vor allem ist es wich­tig und auch ein Bedürf­nis für Senio­rin­nen und Senio­ren, Erklä­run­gen, wie z.B. Bedie­nungs­an­lei­tun­gen auch in Papier­form zu haben”, zeigt Rie­der auf.

Bei Schu­lun­gen, Kur­sen oder Infor­ma­ti­ons­bro­schü­ren für Senio­rin­nen und Senio­ren ist es wich­tig, auf eine ziel­grup­pen­ori­en­tier­te Spra­che zu ach­ten. Vie­le älte­re Men­schen ver­fü­gen über gerin­ge oder kei­ne Eng­lisch­kennt­nis­se und so ist die Spra­che des Inter­nets, die voll von Angli­zis­men ist, schwer ver­ständ­lich. So bie­tet es sich bei­spiels­wei­se an, anstatt von einem Account von einem Kon­to zu spre­chen. Es braucht Erklä­run­gen und Laut­spra­che. Bei Online-Ange­bo­ten nur für Senio­rin­nen und Senio­ren ist auf gro­ße But­tons und Farb­kon­tras­te zu ach­ten. “All die­se Aspek­te sind bei Ange­bo­ten für Senio­rin­nen und Senio­ren zu beach­ten”, unter­streicht Rie­der.

Neben All­tags­kom­mu­ni­ka­ti­on und der Nut­zung von öffent­li­chen Diens­ten bie­ten auch medi­zi­ni­sche Apps oder ein Smart-Home vie­le Mög­lich­kei­ten einer lan­gen Selb­stän­dig­keit für Senio­rin­nen und Senio­ren. Blut­zu­cker­mes­sun­gen, Tele­me­di­zin oder ganz ein­fach die Steue­rung des Back­ofens wer­den durch Apps auf einem Smart­phone ver­ein­facht. “Die­se Ange­bo­te ermög­li­chen Senio­rin­nen und Senio­ren mög­lichst lan­ge im gewohn­ten Umfeld zu leben, unter­stüt­zen aber auch die Alters- und Pfle­ge­hei­me bei ihrer Arbeit”, sagt Paul Köl­len­sper­ger.

Das Team K hofft auf Zustim­mung im Land­tag und eine grö­ße­re Sen­si­bi­li­tät im Umgang mit die­sem wich­ti­gen Thema.

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