Das Team K bringt in dieser Sitzungsfolge einen Beschlussantrag zur Diskussion, der Smart Working in der Landesverwaltung kollektivvertraglich implementieren soll. Außerdem soll überprüft werden, welche öffentlichen Dienste in der Peripherie angeboten werden können.
Durch die Corona-Pandemie wurden viele Arbeitnehmer/innen in kürzester Zeit ins Homeoffice versetzt, vor allem tausende Angestellte der öffentlichen Verwaltung. Dies hat aufgezeigt, dass sehr viele Dienste smart, also von zu Hause aus und dezentralisiert erledigt werden können. “Wenn die Arbeit zum Menschen kommt und nicht umgekehrt, werden die Pendlerbewegungen erheblich reduziert. Außerdem steigt mit weniger Verkehr die Lebensqualität der Einwohner/innen der Städte ebenso wie jene der Arbeitnehmer/innen, die sich nicht mehr täglich dem Pendlerstress aussetzen”, erklärt Maria Elisabeth Rieder vom Team K. Pendeln bedeutet nämlich für viele Angestellte Stress. Einkäufe und Besorgungen müssen oft unterwegs erledigt werden und können nicht immer lokal vor Ort erfolgen. Für die Entlastung der Städte wäre auch wünschenswert, mehr Dienste in der Peripherie anzubieten. Das Wohnbauinstitut beispielsweise bietet Beratungen auch in den Bezirken an, diese könnte man ausbauen. Auch für die Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung ist es zu überdenken, ob wirklich jedermann und ‑frau nach Bozen kommen muss.
Nach den Monaten der Krise und der notwendigen Umstellung auf Smart Working ist es jetzt an der Zeit, darüber Bilanz zu ziehen und zu überprüfen, ob und wie Smart Working in Zukunft stattfinden kann. Telearbeit, Smart Working oder Homeoffice erfordern Disziplin und die richtige Ausstattung. “Denkbar wären auch gemeinsam nutzbare Arbeitsplätze in leerstehenden oder ungenutzten öffentlichen Gebäuden, was gleich mehrere Zwecke erfüllt: Dezentralisierung der Dienste, Vermeidung von Pendlerbewegungen und Stärkung der lokalen Wirtschaft. Meistens kauft der Mensch nämlich dort ein, wo er arbeitet”, meint Rieder.
In einer Umfrage der Landesverwaltung bewertete die überwiegende Mehrheit der MitarbeiterInnen die Erfahrungen im Homeoffice als positiv und würde sich wünschen, in Zukunft in einer Mischform zu arbeiten. “Smart Working darf aber keinesfalls als Allheilmittel für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf dargestellt werden”, warnt Rieder. Smart Working ersetzt keine Kinderbetreuung. Die Arbeit zu Hause erleichtert vor allem Frauen die Organisation der Kinderbetreuung, kann sie aber auf keinen Fall ersetzen. Wenn jemand beispielsweise im Ahrntal wohnt und seine Arbeitszeit in Bruneck um 8 Uhr beginnt, ist es kaum möglich, Kinder vorher in Kitas, Kindergarten oder Schule zu bringen. Wenn jemand hingegen seine Smart Working-Arbeitszeit um 8 Uhr beginnt, ist dies kein Problem und der Stress des Pendelns wird vermieden. “Daher fordern wir eine kollektivvertragliche Implementierung des Smart Workings. Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten und Arbeitssicherheitsaspekte müssen festgelegt und verhandelt werden. Ebenso wie eine Qualitätskontrolle im Homeoffice erfolgen kann”, schließt das Team K.