Freitagnachmittag im Pustertal. Ich war heute in drei Apotheken, überall dasselbe Bild: Warteschlangen — auffallend viele junge Menschen — einige holen Medikamente, andere wollen sich testen lassen. Apotheker*innen und Angestellte laufen geschäftig hin und her, sie bemühen sich, aber sie sind sichtlich überfordert. Ein kurzes Gespräch mit den Apothekern geht sich trotzdem aus und alle sagen mir dasselbe: „Bitte, die Politik muss etwas tun, wir schaffen es nicht, die Tests alleine zu übernehmen. Wir sind schon jetzt überfordert, wie wird es dann erst nach dem 15. Oktober? Dann, wenn alle Arbeitnehmer*innen den Green-Pass brauchen, wird die Nachfrage noch viel größer, dann bricht endgültig das Chaos aus.” Ich habe ihnen geantwortet, dass ich sie gut verstehe und ich auch sehr besorgt bin. Ich habe bereits vorletzte Woche in der Landtagssitzung den Gesundheitslandesrat darauf aufmerksam gemacht und nachgefragt, welche Lösungen geplant seien? „Es sind keine zusätzlichen Testzentren geplant, wir haben kein Personal”, war die Antwort, dasselbe wiederholt der Landesrat diese Woche in verschiedenen Medien. Meine Frage: Ist das so einfach? Kann das der zuständige Landesrat einfach sagen?
In den letzten Tagen haben mich viele Menschen angerufen, die sehr besorgt sind, sie sind aus den verschiedensten Gründen nicht geimpft, wollen sich testen lassen und sind auch bereit die Tests zu bezahlen, diesen Menschen muss man doch die Möglichkeit geben, sich testen zu lassen.
Ich bin für die Impfung und selbst auch geimpft. Der Green Pass beruht auf 3G – geimpft, getestet, genesen. Das heißt, es gibt diese drei Möglichkeiten und diese müssen verfügbar sein. Ab 15.10. brauchen die Arbeitnehmer*innen den Green Pass, um arbeiten zu dürfen.
Herr Landesrat Widmann, deshalb frage ich Sie:
1. Sind Sie als Gesundheitslandesrat nicht dafür zuständig, Testmöglichkeiten zu schaffen, damit jene, die (noch) nicht geimpft sind, sich testen lassen können?
2. Lassen Sie die Apotheken in diesem Chaos einfach allein und vertrauen Sie darauf, dass sie das schon irgendwie hinkriegen werden?
3. Was sagen Sie den Arbeitnehmer*innen, die keinen Test machen können und nicht zur Arbeit gehen können? Was sagen Sie den ArbeitgeberInnen, wenn ihre Angestellten ausfallen, weil sie keine Testmöglichkeit haben?