Die vielen Neuerungen für Zöliakiepatienten und Handelsbetriebe, die durch zwei Beschlüsse der Landesregierung (Beschluss Nr. 62 vom 5. Februar 2019 und Beschluss Nr. 131 vom 26. Februar 2019) eingeführt wurden, haben in den vergangenen Wochen zahlreiche Reaktionen ausgelöst.
“Nachdem ich von mehreren Betroffenen auf verschiedene Problematiken aufmerksam gemacht wurde, habe ich mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und bin auf mehrere Aspekte gestoßen, die es zu verbessern gilt”, so Maria Elisabeth Rieder vom Team Köllensperger.
Die inakzeptable Staffelung der monatlichen Kostenbeiträge nach Geschlechtern widerspricht jedem Grundsatz einer Gleichberechtigung. Da die Lebenshaltungskosten in Südtirol ständig steigen, ist eine Senkung der Beiträge unverständlich.
Nur für Südtirol wird mit den Beschlüssen vom Februar eine Etikettierung der Produkte — ähnlich derer von Medikamenten — vorgesehen. Außerdem werden nur Produkte vergütet, die im nationalen Register eingetragen sind. Dem Vertrieb von ausländischen Produkten in konventionierten Betrieben wird damit ein Riegel vorgeschoben oder sie müssen aus eigener Tasche bezahlt werden. Einige Handelsbetriebe haben bereits angekündigt, die Konvention mit dem Sanitätsbetrieb nicht mehr zu erneuern, was die Produktpalette erheblich einschränkt, in keinster Weise einen Wettbewerb ermöglicht und die Preispolitik beeinflusst.
Vor allem betroffene Kinder leiden vielfach darunter, dass sie nicht den Geburtstagskuchen der Freunde oder die Pizza beim Klassentreffen essen können. “Neben den sozialen Aspekten sind Betroffene nun auch noch damit konfrontiert, dass sie praktisch nur mehr in Apotheken einkaufen können, was Zöliakiepatienten als ‘Kranke’ erscheinen lässt”, erklärt Maria Elisabeth Rieder.
Nach vielen Gesprächen mit Eltern, Kindern, Betroffenen und auch Handelspartnern hat die Landtagsabgeordnete einen Beschlussantrag eingereicht, der in der April-Sitzung des Landtages behandelt wird (http://www2.landtag-bz.org/documenti_pdf/IDAP_559016.pdf). Darin fordert das Team Köllensperger die Rücknahme der Beitragsunterschiede zwischen den Geschlechtern sowie die Beibehaltung höherer Beiträge, eine Digitalisierung der Abrechnung und der Kostenbeiträge, wie sie schon seit Jahren vorgesehen ist, und breitere Einkaufsmöglichkeiten, auch in Supermärkten.
“Ich freue mich, dass sich auch Landesrat Widmann der Problematik annimmt und das Inkrafttreten der Beitragsstaffelung auf den 1. Juni verschieben möchte und ebenso eine Vereinfachung des Systems prüft”, merkt Maria Elisabeth Rieder abschließend an.