Die finanziellen Auswirkungen der jüngsten Jahre, insbesondere die steigende Inflation und stagnierende Löhne, haben einen signifikanten Einfluss auf das Leben vieler Menschen in Südtirol gehabt. Angesichts dieser Herausforderungen ist es unerlässlich, dass angemessene Maßnahmen ergriffen werden, um die Kaufkraft der Bürger:innen zu stärken und eine gerechte Entlohnung sicherzustellen.
Im Zuge der Finanzkrise im Jahr 2009 wurden die Gehälter der öffentlich Bediensteten eingefroren und die Inflationsanpassung ausgesetzt. Diese Suspendierung wurde erst im Jahre 2015 aufgehoben.
Die Gewerkschaften fordern zu Recht höhere Löhne, um diesem Teufelskreis zu entkommen. Daten zeigen, dass die Löhne im öffentlichen Dienst in Südtirol im Vergleich zu anderen Regionen unzureichend angepasst sind. Es ist an der Zeit, dieser Diskrepanz entgegenzuwirken und den Beschäftigten eine gerechte Entlohnung zu gewähren.
Anstatt Verhandlungen ad hoc zu führen und Verzögerungen zu riskieren, sollten kontinuierliche Gespräche zwischen den Arbeitgebern, den Gewerkschaften und anderen relevanten Interessengruppen stattfinden. Die Einrichtung ständiger Verhandlungstische würden sicherstellen, dass die Bedürfnisse und Anliegen der Arbeitnehmer:innen kontinuierlich und effizient angesprochen werden.
Es ist entscheidend, dass die öffentliche Hand als Arbeitgeber mit gutem Beispiel vorangeht und faire Löhne gewährt. Die Anpassung der Grundgehälter an die Inflation ist ein erster Schritt, aber es bedarf auch langfristiger Lösungen, die sicherstellen, dass die Beschäftigten nicht nur ihren Lebensunterhalt bestreiten können, sondern auch eine angemessene Altersversorgung erhalten.
Die Schaffung ständiger Verhandlungstische für Kollektivvertragsverhandlungen wäre daher ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Arbeitnehmer:innen angemessen berücksichtigt werden und dass gerechte und zeitnahe Lohnanpassungen erfolgen. Nur wenn alle Beteiligten zusammenkommen und konstruktive Lösungen für die aktuellen Herausforderungen finden, kann eine nachhaltige und gerechte Arbeitsumgebung für alle geschaffen werden. Durch diese Maßnahme könnten die Verhandlungen fristgerecht und fortlaufend geführt werden, ohne dass es zu langen Verzögerungen kommt, wie sie in der Vergangenheit aufgetreten sind. Leider fand mein Beschlussantrag im Landtag keine Mehrheit.
Replik zum abgelehnten Beschlussantrag
Ausgleichszahlungen, Prämien und Einmalzahlungen bieten zwar kurzfristige Entlastung, aber keine langfristigen Lösungen. Wichtig ist die Anpassung der Grundgehälter an die Inflation. Neben den Inflationsanpassungen sind aber auch Lohnerhöhungen nötig, um den erlittenen Kaufkraftverlust auszugleichen. Dadurch können auch Rentenbeiträge und somit die Rentenansprüche im Ruhestand erhöht werden. Die öffentliche Hand sollte als Arbeitgeber mit gutem Beispiel vorangehen.