Ich bin bei den Landtagssitzungen stets aufmerksam und weiß genau, was wir beschließen. Im April wurde ein Gesetz verabschiedet, dass für das Jahr 2020 Prämien und Sonderurlaube für das „Personal, das direkt oder indirekt mit der Betreuung von COVID-19-Erkrankten betraut ist“ in der Höhe von fünf Millionen Euro vorsieht. Bereits in der Diskussion habe ich vorgeschlagen, genauer zu definieren, wer die Prämien erhält: Es haben nämlich viele Berufsbilder im Sanitätsbetrieb, im Territorium sowie in Alters- und Pflegeheimen direkt oder indirekt bei der Betreuung der Covid-Patienten mitgearbeitet. Dieser Vorschlag wurde leider abgelehnt, festgeschrieben wurde, dass die Landesregierung dies definieren wird.
Daraufhin habe ich einen Beschlussantrag eingereicht, der forderte „eine genaue Erhebung des Personals zu machen, das direkt oder indirekt mit der Betreuung von Covid- Patienten betraut ist und bei der Zuteilung der Prämie oder des Sonderurlaubes neben dem Personal des Südtiroler Sanitätsbetriebes (Krankenhäuser und Territorium) auch das Personal der Alters- und Pflegeheime sowie der Sozialdienste zu berücksichtigen.“
Mein Beschlussantrag kam leider nicht zur Behandlung, jedoch ein ähnlicher der Südtiroler Freiheit. In meinem Redebeitrag dazu wies ich neuerlich daraufhin, dass diese Prämien auch wirklich allen zu Gute kommen sollen. Ich weiß, dass in den Gesundheitsbezirken derzeit Erhebungen gemacht werden, wer die Prämie erhält. Das läuft klarerweise überall unterschiedlich ab. Ich wünsche mir hier mehr Einheit, dass wirklich ALLE, die einen Dienst geleistet haben, zu einer Prämie kommen. Die Auszahlung der Prämien und die Zuweisung der Sonderurlaube muss auf jeden Fall unter Einbeziehung der Sozialpartner erfolgen. Es ist darauf zu achten, dass bei der Verteilung der Prämie nicht bestimmte Berufsgruppen vergessen werden, z.B. das Reinigungspersonal. Alle haben in dieser Zeit einen wichtigen Beitrag geleistet und verdienen sich eine Anerkennung dafür.
Vergessen wir aber nicht, dass auch die Verhandlungen des Bereichsvertrages für das nichtärztliche Personal unbedingt rasch fortgeführt und abgeschlossen werden müssen. Es reicht nicht, die “Coronahelden” zu beklatschen, wir müssen ernsthaft ihre Verträge erneuern und die Berufsbilder aufwerten. Nun, da sich die Situation etwas beruhigt hat, verdienen sich die Bediensteten im Gesundheits- und Sozialwesen auch weiterhin die notwendige Aufmerksamkeit, ihre Arbeitsbedingungen und vor allem ihre Löhne zu verbessern. Ihre Arbeit ist nämlich nie zu Ende, gilt es jetzt doch verschobene Visiten und Eingriffe nachzuholen, sowie die Dienste im Territorium und im Sozialbereich vollumfänglich wieder aufzunehmen.