Gute Arbeit - guter Lohn

Fai­re Ent­loh­nung für gute Arbeit

Es ist höchst an der Zeit für rea­le Lohn­er­hö­hun­gen zuguns­ten von Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeitnehmern

Wirt­schafts­auf­schwung und so gut wie kei­ne Arbeits­lo­sig­keit, dar­über kön­nen wir uns in Süd­ti­rol aktu­ell freu­en. Die Wirt­schaft blüht, der Tou­ris­mus boomt. Doch kommt die­ser Auf­schwung auch bei allen an? Die Zah­len des AFI und ASTAT bewei­sen, dass dem nicht so ist: Die Real­löh­ne sind im Zeit­raum von 2010 bis 2017 dras­tisch gesun­ken, und zwar um 2 Pro­zent in der Pri­vat­wirt­schaft und um 10 Pro­zent im öffent­li­chen Dienst. Dem gegen­über ste­hen stei­gen­de Mie­ten und immer höhe­re Lebenshaltungskosten.

32 Pro­zent der Süd­ti­ro­le­rin­nen und Süd­ti­ro­ler geben an, mit ihrem Lohn nicht ans Monats­en­de zu kommen.

Beson­ders die jun­ge Gene­ra­ti­on sieht sich mit extrem nied­ri­gen Löh­nen kon­fron­tiert, und nicht weni­ge jun­ge Leu­te sind gezwun­gen, einen Zweit­job anzu­neh­men, um ihren Lebens­un­ter­halt bestrei­ten zu kön­nen. Egal, ob im Hand­werk, im Gast­ge­wer­be oder im Dienst­leis­tungs­sek­tor: Unse­re Jugend ist gut aus­ge­bil­det, ver­dient aber wenig. Beson­ders hart trifft es jun­ge Frei­be­ruf­ler, hier lau­tet das Arbeits­mot­to „Viel Arbeit für wenig Geld”, nicht zu reden von der unglei­chen Ent­loh­nung weib­li­cher Arbeits­kräf­te im Ver­gleich zu ihren männ­li­chen Kol­le­gen. Nicht viel bes­ser geht es den Arbeit­neh­mer-Fami­li­en: Ein jähr­li­ches Durch­schnitts­ein­kom­men von 22.000 Euro erlaubt kein sor­gen­frei­es Leben, und nicht sel­ten, wird der Traum vom Eigen­heim zur Schul­den­fal­le. Jun­ge Paa­re, die aus eige­ner Kraft eine Woh­nung kau­fen oder bau­en, ver­schul­den sich häu­fig für Jahrzehnte.

Was tun, damit der Lohn wie­der reicht?

Sozi­al­leis­tun­gen sind wich­tig, doch die meis­ten von uns wol­len aus eige­ner Kraft für ihren Lebens­un­ter­halt sor­gen und nicht zu Bitt­stel­lern wer­den. Der Lohn muss zum Leben rei­chen. Des­halb kämp­fen wir im ASGB seit jeher für Lohn­er­hö­hun­gen. Wäh­rend der Wirt­schafts­kri­se haben die Arbeit­ge­ber, Ent­ge­gen­kom­men und Opfer von ihren Ange­stell­ten ver­langt. Jetzt ist es an der Zeit, den wirt­schaft­li­chen Erfolg und sei­ne posi­ti­ven Ergeb­nis­se gerech­ter auf­zu­tei­len. Arbeit­ge­ber und Gewerk­schaf­ten müs­sen an den Ver­hand­lungs­tisch, um rea­le Lohn­er­hö­hun­gen zu vereinbaren.

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