Webseite (9)

Team-K-Vor­schlag, im Wahl­ge­setz lis­ten-über­grei­fen­de Vor­zugs­stim­men vor­zu­se­hen abge­lehnt, SVP bringt selbst aber kei­ne Vor­schlä­ge zur Ver­bes­se­rung der Demo­kra­tie in den Gemeinden

Der Regio­nal­rat hat den Gesetz­ent­wurf des Team K zur Ein­füh­rung des sog. “Pana­schie­rens” in klei­nen Süd­ti­ro­ler Gemein­den mit weni­ger als 3.000 Ein­woh­nern abge­lehnt. Der Vor­schlag, inspi­riert von erprob­ten Model­len aus Deutsch­land, der Schweiz und Frank­reich, ziel­te dar­auf ab, die Wahl­frei­heit der Bür­ger zu stär­ken und der sin­ken­den Wahl­be­tei­li­gung ent­ge­gen­zu­wir­ken, indem sie ihre Vor­zugs­stim­men auf meh­re­re Par­tei­en ver­tei­len dürfen. 

„SVP und PD haben sich dage­gen aus­ge­spro­chen, ohne auch nur einen kon­kre­ten Gegen­vor­schlag zu machen“, erklä­ren die Abge­ord­ne­ten Paul Köl­len­sper­ger und Maria Eli­sa­beth Rie­der. „Sie bekla­gen die nied­ri­ge Wahl­be­tei­li­gung, aber wenn wir kon­kre­te Lösun­gen vor­schla­gen, um die Wahl­frei­heit der Bür­ger zu erhö­hen, ver­ste­cken sie sich hin­ter for­ma­len Aus­re­den. Wo ist ihr Vor­schlag zur Bele­bung der loka­len Demokratie?“

Ange­sichts der Zwei­fel aus dem Tren­ti­no, hat­te Team K sei­nen Vor­schlag auf die klei­nen Gemein­den Süd­ti­rols beschränkt – 64 Gemein­den mit weni­ger als 3.000 Ein­woh­nern –, wo die per­sön­li­che Bekannt­heit der Kan­di­da­ten das Prä­fe­renz­wahl­sys­tem beson­ders wirk­sam macht. „In klei­nen Gemein­den wählt man Per­so­nen, nicht Par­tei­en“, betont Rie­der„doch das der­zei­ti­ge Sys­tem ver­hin­dert, dass unab­hän­gi­ge Kan­di­da­ten frei kan­di­die­ren können.“

Lan­des­rat Locher (SVP) beklag­te sei­ner­seits Ver­fah­rens­pro­ble­me und mög­li­che recht­li­che Unter­schie­de zwi­schen Tren­ti­no und Süd­ti­rol, wie­der­hol­te aber letzt­lich nur das Man­tra der Argu­ment­lo­sen: „Das Sys­tem hat 70 Jah­re funk­tio­niert, also soll es blei­ben.“ Scha­de nur, dass das Wahl­sys­tem über­haupt nicht funk­tio­niert – wie die rekord­ver­däch­ti­ge Wahl­ent­hal­tung zeigt. Das eigent­li­che Pro­blem ist, dass gera­de die SVP und die gro­ßen Par­tei­en vom Nicht­wäh­len pro­fi­tie­ren. Bei einer Wahl­be­tei­li­gung von unter 50% in vie­len Gemein­den pro­fi­tie­ren vor allem die gut orga­ni­sier­ten Macht­blö­cke – so der Frak­ti­ons­spre­cher des Team K Paul Köl­len­sper­ger – „Wer auf Stim­men­pa­ke­te mäch­ti­ger Ver­bän­de zäh­len kann, hat offen­sicht­lich kein gro­ßes Inter­es­se dar­an, die sin­ken­de Wahl­be­tei­li­gung zu bekämp­fen. Es sind gera­de die Nicht­wäh­ler, die der SVP ihr Macht­sys­tem sichern.“

Team K wird wei­ter­hin kon­kre­te Refor­men vor­schla­gen, wäh­rend ande­re nur NEIN sagen. Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger wer­den beur­tei­len, wer für Inno­va­ti­on arbei­tet und wer an sei­nen Pfrün­den festhält.

Wir haben den Vor­schlag ein­ge­bracht, dass bei den Gemein­de­wah­len in Süd­ti­rols Gemein­den mit weni­ger als 3.000 Ein­woh­nern die Vor­zugs­stim­men an Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten ver­schie­de­ner Lis­ten ver­ge­ben wer­den kön­nen. Die­ser Vor­schlag wur­de abge­lehnt, ohne dass die SVP einen kon­kre­ten Gegen­vor­schlag unter­brei­tet hat. Anstatt etwas Neu­es aus­zu­pro­bie­ren, ver­steckt sie sich hin­ter Aus­re­den wie: „Das Sys­tem hat 70 Jah­re funk­tio­niert, also soll es so blei­ben.“ Doch das Wahl­sys­tem funk­tio­niert nicht mehr, wie die rekord­ver­däch­ti­ge Wahl­ent­hal­tung zeigt. Das eigent­li­che Pro­blem ist, dass die SVP und die gro­ßen Par­tei­en vom Nicht­wäh­len pro­fi­tie­ren und ihre Macht erhal­ten wollen.

YouTube

Mit dem Laden des Vide­os akzep­tie­ren Sie die Daten­schutz­er­klä­rung von You­Tube.
Mehr erfah­ren

Video laden

Beitrag teilen